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    Çorum

    Sehen Sie die historischen Sehenswürdigkeiten der Provinz Çorum, die jahrhundertelang die Hauptstadt der Hethiter, einer der ältesten Zivilisationen Anatoliens, war!

    Çorum Museum

    Das Çorum Museum stellt bedeutende archäologische Artefakte aus seiner frühesten Geschichte aus. Im ersten Stock der Archäologischen Ausstellungshalle des Museums sind Artefakte aus der Kupfersteinzeit in chronologischer Reihenfolge ausgestellt, die bei Ausgrabungen in Alacahöyük, Kuşsaray und Büyük Güllücek zutage geförderten wurden. Außerdem sind hier auch Funde aus Alacahöyük aus der Frühbronzezeit ausgestellt. Im Museum sind auch die Reliefvasen von Hüseyindede zu sehen, die als einer der wichtigsten Funde der Kunstwerke der althethitischen Zeit gelten.

    Hethitische Fund aus Çorum und die in Boğazköy-Hattuscha ausgegrabenen Grundmauern von Bauwerken und Vorratskammern sind hier in Begleitung von Fotos von Informationstafeln ausgestellt. Eines der besonderen Ausstellungsstücke der Museumssammlung ist das Bronzeschwert des hethitischen Großkönigs Tuthalia II mit Keilinschrift.

    Auf der zweiten Etage des Museums sind Tontafelsammlungen in hethitischer Sprache, eine Sammlung von Bullen (Lehmkugeln mit Siegelabdrücken) aus den Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuscha , und Keilschrifttafeln aus Ortaköy-Şapinuva ausgestellt. Neben den kleinen Funden aus der Ortaköy-Şapinuva-Grabung sind auf dieser Etage auch Siegel aus der Zeit der Hethiter und deren Zeitgenossen zu sehen.

    Alacahöyük Museum

    Das Alacahöyük Museum, unter der Leitung des Çorum-Museums, befindet sich 45 Kilometer von Çorum entfernt. Das Museum stellt Funde aus der Kupferzeit, der Frühbronzezeit und der Hethiter und Phrygier aus. Vor allem sind hier phrygische Funde aus der Alaca Pazarlı Ausgrabungsstätte ausgestellt.

    Boğazköy Museum

    Das Museum liegt 82 Kilometer südwestlich von Çorum im Bezirk Boğazkale. Das Boğazköy Museum dient vielmehr als Lagerstätte für Artefakte aus den Hattuscha-Ausgrabungen und Umgebung, die hier auch gleichzeitig ausgestellt werden. Im Museum, in dem überwiegend Werke aus der Zeit der Hethiter zu sehen sind, werden auch Werke aus der Kupferzeit, der Frühbronzezeit und der Zeit der Hethiter, Phrygier, Römer und Byzanz ausgestellt.

    Hattuşa

    Hattuscha steht seit 1986 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und befindet sich in der Provinz Çorum. Das „Weltdokumentenerbe“ der UNESCO hat verzeichnet, dass hethitische Quellen angeben, dass Hattuscha mit der Herrschaft des Großkönigs Hattuschil I. (1665 - 1640 v. Chr.) zur Hauptstadt der Hethiter wurde. Der Großteil der Überreste der Stadt stammen aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. In der Oberstadt wurden die Palastanlagen der Großkönige (Büyükkale), die von Säulen gefassten Höfe, Wohnsiedlungen, Magazinräume und eine Audienzhalle freigelegt.

    Mit dem Untergang des hethitischen Großreiches um 1200 v. Chr. endet auch die anatolische Bronzezeit. Doch die territoriale Siedlungsgeschichte der Stadt Hattuscha geht weiter. Bis zum 8. Jahrhundert v. Chr. wuchs und entwickelte sich die neue früheisenzeitliche dörfische Besiedelung des 12. Jahrhunderts v. Chr. unter phrygischem Einfluss immer weiter.

    Hattuscha bleibt auch während der Zeit der Perser weiter besiedelt und trägt auch Spuren hellenistischer, galatischer, römischer und byzantinischer Siedlungen und Befestigungen.

    Yazılıkaya Heiligtum

    Der beeindruckendste Kultort Hattuschas ist das Yazılıkaya Heiligtum („beschriebener Fels“), versteckt zwischen hohen Klippen etwas außerhalb der Stadt. An diesem Ort, der damals für Neujahrfeste genutzt wurde, sind die wichtigsten Göttinnen und Götter des Landes in Reihenfolge auf die Felsen eingraviert. Yazılıkaya, das in zwei Abschnitten, den Kammern A und B, besichtigt werden kann, spiegelt mit seinen großartigen Felsdarstellungen das hethitische Pantheon (alle antiken Götter und Göttinnen) wider. Es wird angenommen, dass das als Nationaltempel des Hethitischen Großreichs anerkannte Yazılıkaya, während seiner ersten Bauphase durch eine Mauer von der Außenwelt isoliert war. Vermutlich wurden die Reliefs in der Großen Kammer zur Zeit des Hattuscha III. in der zweiten Bauphase, und das Relief des Tudhaliya sowie die Kleine Kammer in der dritten Bauphase zur Zeit des Tudhaliya IV. hergestellt.

    Der heute als Yazılıkaya bezeichnete Großtempel des Hethiter-Reichs liegt zwei Kilometer nordöstlich von Hattuscha (Boğazköy). Vor dieser Kultstätte, einem auf Naturfelsen errichteten Freilichttempel, befinden sich später errichtete Tempelbauten aus drei verschiedenen Epochen. In der ersten Phase wurde eine Festungsmauer errichtet, um den Felsentempel von der Außenwelt zu isolieren. In der zweiten Phase wurde ein Tempel in hethitischer Tradition zusammen mit dem monumentalen Eingangsbau hinzugefügt und in der dritten Phase wurde der Ostflügel des Hauptgebäudes in einen zweckmäßigeren Eingang vor der Kleinen Galerie umgewandelt. In der Kammer A befindet sich das Relief der zwölf Unterweltgötter, dahinter das Relief von der Begegnung des Gottes Teshup und der Göttin Hepat. Am Ende der Prozession der Göttinnen, vis-à-vis der Hauptszene, ist die größte Figur dieses Freilufttempels, Tuthaliya IV. zu sehen.

    Alacahöyük

    Der Siedlungshügel Alacahöyük liegt 45 Kilometer südwestlich von Çorum und ist ein wichtiges Kult- und Kunstzentrum der Frühbronzezeit und der Hethiter. Alacahöyük, wo vier Zivilisationsepochen freigelegt wurden, hat Überreste der Ersten Hochkultur sowie der hellenistischen, römischen, byzantinischen, seldschukisch-osmanischen Epochen. In der ersten Kulturschicht, der Epoche der späten Phrygier, waren alle Orte des Hügels besiedelt. Keramikfunde weisen darauf hin, dass diese aus kleinen Häusern bestehende Schicht, frühestens um 650 v. Chr. errichtet wurde. Die zweite Kulturschicht des Hügels, bestehend aus einer Kultstätte, großen Gebäuden, privaten Wohnhäusern, Straßen, großen und kleinen Wasserkanälen, Stadtmauern, monumentalen Portalsphingen, sind typisch für das hethitische Großreich, das zunächst auf einer noch unbefestigten, flachen Ebene errichtet war. Das Sphinxtors, das aus Andesit Blöcken auf einem Kalksteinfundament errichtet wurde, ist 10 Meter breit. Die dritte Zivilisationsschicht in Alacahöyük bildet die Frühbronzezeit (2500 - 200 v.Chr.) Alacahöyük Fürstengräber aus der Frühbronzezeit haben ausschlaggebend zu Erkenntnissen über die dort ansässige Hatti Zivilisation, der Vorläuferin der Hethiter beigetragen.

    Şapinuva (Ortaköy)

    Eine der wichtigsten Städte des hethitischen Staates Şapinuva (Ortaköy) liegt 53 Kilometer südöstlich von Çorum am Fluss Çekerek. Aufgrund ihrer politisch und geographisch strategischen Lage war die Stadt ein wichtiges militärisches und religiöses Zentrum. Nahezu 4000 Keilschrifttafeln und Tafelfragmente in hethitischer, hattischer, hurritischer und akkadischer Sprache wurden an der Stätte ausgegraben, bei denen es sich um bürokratische, militärische, religiöse und Omentexte handelt.

    Çorum Festung

    Die genaue Bauzeit der Festung ist nicht bekannt. Sie steht auf einem niedrigen Hügel im Süden der Stadt, der das gesamte Tal überblickt.

    Erste schriftliche Aufzeichnungen über das seldschukische Bauwerk stammen aus dem Jahr 1571. Diese Quellen beschreiben die Festung als eine Stiftung Sultan Süleymans. Evliya Çelebi, der Çorum im 16. Jahrhundert besuchte, beschrieb die Festung als ein von Sultan Kılıç Arslan erbautes seldschukisches Bauwerk. W. F. Ainsworth, der 1842 Çorum besuchte, beschreibt die Festung als ein modernes Gebäude aus altem Material nach altem Vorbild.

    İskilip Festung

    Die von drei Seiten von steilen Felsen umgebene Festung befindet sich im Provinzzentrum von İskilip, auf der antiken Handelsstrecke von İstanbul nach Amasya. Die Festung ist nur aus Nordwesten erreichbar. Am Fuße des steilen Felsens, auf dem die Burg errichtet wurde, befinden sich römische Felsengräber. Die seldschukische Zitadelle der Festung hat noch ein zweites Tor.

    Osmancık Kandiber Festung: Die Kandiber Festung wurde auf dem Felsen am Nordufer des Kızılırmak im Bezirk Osmancık errichtet. Innerhalb der seldschukischen Festung gibt es ein zweites Tor. Die Festung befindet sich auf der Handelsroute İstanbul nach Amasya.

    Çorum Saat Kulesi (Uhrturm)

    Der minarettförmige Uhrturm wurde 1894 erbaut. Über der Rundbogentür auf der Südseite befindet sich eine achtzeilige skalierte Inschrift auf Marmor mit Datum 1312 nach Hidschra. Der achteckige Grundriss des Uhrturms aus geschliffenem gelben Sandstein geht mit einem türkischen Dreieck auf den Turmkorpus über.

    Sungurlu Saat Kulesi (Uhrturm von Sungurlu)

    Der quaderförmige Turm aus geschliffenem Stein wurde 1891 gebaut. Mit Ausnahme der zweiten Etage hat jede Etage ein Bogenfenster. Auf der obersten Etage des Turms befindet sich ein Holzpavillon mit wellenförmiger Traufe. Auf allen vier Seiten befindet sich ein rundes Ziffernblatt, darunter ein Balkon mit Eisengitter.

    Hacıhamza Festung

    Die im Stadtteil Hacıhamza liegende Burg hat einen trapezförmigen Grundriss. Die Stadtbevölkerung lebte noch bis in die 1940’er Jahre innerhalb der 1723 erbauten Festung. Innerhalb der Festung befindet sich ein Komplex bestehend aus Moschee, Madrasa, Karawanserei und Hamam.

    İskilip Yivlik Akşemseddin Hazretleri Moschee und Türbe (Grabstätte)

    Die Moschee wurde vom Sohn Akşemseddins, dem spirituellen Eroberer von İstanbul und Lehrer von Fatih Sultan Mehmet, erbaut. Die rund 600 Jahre alte, auf das 15. Jahrhundert datierte Moschee mit quadratischem Grundriss wurde ohne Verwendung von Nägeln gebaut und später mit einem Holzdach abgedeckt.

    Ulu Moschee (Murad-ı Rab Moschee)

    Die während der Zeit des seldschukischen Sultans Alattin Keykubat III. erbaute Moschee nahm ihre heutige Gestalt nach vielen durchgemachten Restaurationen an. Die auch vom großen Meister Mimar Sinan restaurierte Moschee wird heute „Sultan Muradı Rab-Moschee“ genannt.

    Der Minbar der Moschee aus Ebenholz in Kündekari-Technik ist ein bedeutendes Beispiel türkisch-islamischer Kunst, das trotz einiger Reparaturen seine Originalität weitgehend bewahrt hat.

    Han Moschee (Gülabibey Moschee, Ömer Neftçi Moschee)

    Schätzungen zufolge wurde die als Gülabibey Moschee, Han Moschee und Ömer Neftçi Moschee mit drei Namen bezeichnete Moschee in der frühen osmanischen Zeit erbaut. Die rechteckig geplante Moschee besteht aus einem einkuppeligen Harim und einem Narthex mit drei Bögen im Norden. Der Narthex hat drei Bögen, der mittlere Teil ist mit einem Spiegelgewölbe und die beiden Seiten sind jeweils mit einer Kuppel bedeckt.

    Hıdırlık-Moschee und Grabstätte

    Die Hıdırlık Moschee liegt auf dem Hıdırlık Hügel im Provinzzentrum. Die Moschee wurde mit gelbem Schnittstein, Bruchstein und Ziegel auf rechteckigem Grundriss gebaut. Auf ihrer Westseite befindet sich eine Türbe (Grabstätte) mit den Sarkophagen des Prophetengefährten Suheyb-i Rumi und des Ubeyd Gazi.

    Kalehisar Madrasa (Behramşah Madrasa)

    Das Gebäude, dessen Bauzeit unbekannt ist, weist seldschukische Merkmale auf. Die Madrasa mit zwei Iwans wurde mit Bruchstein gebaut und hat einen fas quadratischen Grundriss in Nord-Süd Richtung.

    Taş Mağaza (steinerner Geschäftsladen)

    Der auf späte osmanische Zeit datierte Bau besteht aus drei Stockwerken und ist hat einen rechteckigen Grundriss. Der erste Stock und der untere Teil des Zwischengeschosses des Gebäudes mit Rundbogenfenstern sind aus gelbem Schnittstein und der obere Teil aus Ziegeln erbaut.

    İskilip Redif Kışlası (İskilip Redif Kaserne)

    Der sich im Bezirk İskilip befindende und auf die späte osmanische Zeit datierte zweistöckige Bau ist auf rechteckigem Grundriss gebaut und hat zusätzlich ein Kellergeschoss. Die Kaserne, die zu den wichtigsten historischen Kulturgütern des Viertels zählt, ist in spätosmanischer Architektur des 20. Jahrhunderts gebaut.